Land.luft Bio: Bewusstsein für nachhaltige Erzeugnisse steigt, oder: Die positiven Seiten der Krise
Unsere vorerst letzte Corona-Story führt uns nach Leberfing in den niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn zum Betrieb Land.Luft Bio. Zwar ist es natürlich fast immer so, dass der Erfolg eines Betriebs nicht von einer einzelnen Person, sondern immer vom Zusammenspiel des gesamten Teams abhängt, im Fall von Land.Luft ist der Teamgedanke aber besonders hervorzuheben. Mit großem gemeinschaftlichem Einsatz ist es Land.Luft gelungen die zahlreichen bürokratischen Hürden zu überwinden und eine EU-Zulassung für einen mobilen Schlachtanhänger zur Weideschlachtung von Schweinen, Rindern und Schafen zu erlangen. Damit geht die Land.Luft einen ganz neuen Weg.
Obwohl der ehemals brachliegende Hof erst 2016 von Land.Luft Bio in Betrieb genommen wurde, zählt der Landwirtschafts- und Metzgereibetrieb mittlerweile ganz klar zu den Vorreitern in Sachen Tierwohl und Bioqualität. Alle Tiere werden auf den Weiden geboren und leben ganzjährig im Freien, egal ob Weideschweine, Weiderinder oder Bergschafe. Wenn die Schlachtreife erreicht ist, werden die Tiere direkt auf der ihnen vertrauten Weide geschlachtet im Beisein der ihnen vertrauten Menschen. Transportwege und jegliche Art von sonstigem Stress werden dabei komplett vermieden. Wie es bereits der Name vermuten lässt, findet ein Teil der eigentlichen Schlachtung – nämlich das Töten und Entbluten – auf der Weide statt, die Zerlegung und Verarbeitung erfolgt in der hofeigenen Metzgerei. Am Schlachttag selbst werden nur diejenigen Tiere geschlachtet, die das Futter im mobilen Schlachtanhänger, an den sie bereits seit mehreren Tagen gewöhnt wurden, aufsuchen.
Nicht nur für das Vieh ist dies eine besonders schonende Methode: Wie eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) in München zeigt, wirkt sich der für das Tier absolut stressfreie Schlachtvorgang im höchsten Maß positiv auf Qualität und Geschmack des Fleisches aus. Auch die traditionelle Warmfleisch-Verarbeitung, ohne die Verwendung von Zusatzstoffen beim Verwursten, wird so direkt am Hof ermöglicht.
Die Corona-Krise hat für die Land.Luft spürbare Veränderung gebracht – sowohl im positiven, als auch im negativen Sinn. So mussten das Bio-Restaurant und die Gastrobetriebe, die ansonsten Land.Luft Produkte anbieten, zeitweise komplett schließen. Dies erschwerte den Absatz der Waren deutlich. Ein Verkauf der Tiere an andere Schlachthöfe kam nicht in Frage, da sich die Land.Luft ihren Tieren gegenüber verpflichtet hat, auf jegliche Tiertransporte zu verzichten.
Nach Anpassungen an die Hygiene- und Abstandsmaßnahmen konnten aber zumindest der Hofladen sowie der Marktwagen weiterhin in Betrieb bleiben. Seit Ende Mai haben nun das Bio-Restaurant und der dazugehörige Biergarten wieder geöffnet und das Team ist glücklich, wieder Gäste empfangen zu dürfen. Auffällig ist dabei das nach wie vor deutlich gestiegene Bewusstsein für nachhaltige und qualitativ hochwertige Waren.
Ein klarer Vorteil während der Krise war der Land.Luft-Onlineshop: Der Betrieb liefert Bestellungen nicht nur im näheren Umkreis aus, sondern versendet diese deutschlandweit. – Möglich macht es die Zusammenarbeit mit einem gewissenhaften Express-Versandpartner und einem Verpackungskonzept, das die Einhaltung der Kühlkette für 24 Stunden garantiert. Die am Vortag versendeten Waren werden dem Kunden bereits am darauffolgenden Vormittag zugestellt, so dass die Frische der Produkte in jedem Fall garantiert bleibt. Wie schon in Bezug auf die Tierhaltung- und schlachtung, verfolgt Land.Luft auch beim Verpackungskonzept einen nachhaltigen Ansatz: Die verwendeten Materialien wie die Kühlpacks sind wiederverwendbar und können vom Kunden einfach wieder eingefroren werden. Ausgekleidet werden die Kartons mit Hanfmatten, die das Paket gut dämmen. Diese können später unter anderem im Garten zur Ansaat von beispielsweise Kräutern benutzt werden oder auch umweltschonend über die Biotonne entsorgt werden.
Mit der Weideschlachtung und ihren weiteren zukunftsweisenden Konzepten zählt Land.Luft klar zu den Vorreitern in Sachen Tierwohl, Nachhaltigkeit und Bio-Qualität und wird so weiterhin eine wichtige Inspirationsquelle für unsere Trüffeljagd sein. Denn auch um die Weitergabe von Wissen und um größtmögliche Transparenz ist der Betrieb immer bemüht: So können interessierte Besucher des Hofes eine Betriebsführung vornehmen und vieles über das Metzgerhandwerk und die Tieraufzucht lernen. Dank der überall am Hof aufgestellten Infotafeln funktioniert das Ganze komplett in Eigenregie. Denn die über das Smartphone verfügbaren Hörbeiträge zu allen Stationen können ganz einfach über den jeweiligen QR-Code abgerufen werden.
Weitere Informationen zum Unternehmen Land.Luft finden Sie hier: https://landluft.bio