#sozialdigital für kulturelle Teilhabe in Oberfrankens Seniorenheimen
Ein Partnerprojekt der Adalbert-Raps-Stiftung, dem Landkreis Kulmbach und engagierten Künstlern der Region.
Senioren und Seniorinnen in stationärer Betreuung den Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe gleich derer anderer Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen, stellt generell eine große Herausforderung dar. Corona-bedingte Maßnahmen wie Kontakt- und Ausgangsregelungen schränken die Möglichkeit der Teilhabe weiter ein, erschweren soziale Kontakte und auch den Zugang zum kulturellen Angebot. Letztlich wirken sie sich negativ auf das psychische Wohlbefinden aus. Mit der Initiative #sozialdigital will die Adalbert-Raps-Stiftung dieser Situation entgegenwirken und den Bewohner*innen stationärer Einrichtungen ein Stück mehr kulturelle und damit auch gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Die Idee: Kulturprogramme wie musikalische oder schauspielerische Darbietungen werden aufgezeichnet und kulturinteressierten Bewohner*innen in Form von ca. 25-minütigen Videos zur Verfügung gestellt. Im Rahmen des #sozialdigital-Projekts, welches in Unterstützung engagierter Künstler und dem Landkreis Kulmbach umgesetzt wird, werden elf Seniorenheime mit je einem Tablet zum Abspielen der kulturvermittelnden Videos ausgestattet. Zum Auftakt der Initiative fand am heutigen Mittwoch, den 30.06.2021 im Rahmen einer Pressekonferenz im BRK Bürgerhospital eine symbolische Tablet-Übergabe mit Landrat Klaus Peter Söllner statt.
Pressekonferenz im BRK Bürgerhospital zum Auftakt der Initiative #sozialdigital
Am heutigen Mittwoch, den 30.06.2021 war es so weit: Die symbolische Tablet-Übergabe im BRK Bürgerhospital kennzeichnete den Auftakt zur Initiative #sozialdigital. „Mit dem Projekt, das mein Kollege und Stiftungsvorstand Prof. Manfred Gareis ins Rollen brachte und das in Zusammenarbeit mit engagierten Künstlern und dem Landkreis Kulmbach entstanden ist, verfolgen wir das Ziel, Kulturangebote in Oberfrankens Seniorenheime zu bringen. Auch deren Bewohner*innen soll kulturelle Teilhabe ermöglicht und somit der pandemiebedingten Einsamkeit entgegenwirkt werden.“, so Florian Schneider, Stiftungsvorstand Soziales der Adalbert-Raps-Stiftung. Die Idee: Kulturprogramme wie musikalische oder schauspielerische Darbietungen werden aufgezeichnet und kulturinteressierten Senior*innen in Form von ca. 25-minütigen Videos zur Verfügung gestellt. Um das kulturvermittelnde Angebot nutzen zu können, wurden im Rahmen des Projekts insgesamt elf Kulmbacher Seniorenheime mit je einem Tablet gefördert. „Dank der Leih-Tablets kann gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe noch stärker als bisher in den Heimalltag integriert werden – zeitlich völlig flexibel und ganz unabhängig auch von der Mobilität der Bewohner*innen. Für sie eröffnen sich also mit #sozialdigital ganz neue und vor allem krisenunabhängige Kommunikationswege.“, so Landrat Klaus Peter Söllner. Neben lokalen Pressevertretern, Bettina Schüsser, Einrichtungsleiterin BRK Bürgerhospital, BRK-Kreisgeschäftsführer Jürgen Dippold und Christina Flauder, Seniorenbeauftragte der Stadt Kulmbach, nahm auch Landrat Klaus Peter Söllner an der Pressekonferenz teil. Mit Heike Söllner, Leiterin KoBE am Landratsamt Kulmbach, den Vorständen Florian Schneider und Prof. Dr. Dr. habil. Manfred Gareis der Adalbert-Raps-Stiftung sowie den am Projekt beteiligten Künstlern, waren auch die Förderpartner und Projektinitiatoren vertreten.
Partnerprojekt für kulturelle Teilhabe in Oberfrankens Seniorenheimen
Den Ideenanstoß zur Initiative #sozialdigital gaben zwei bereits bestehende Projekte. Zum einen das im vergangenen Jahr von Ingo Dannhorn initiierten und mit Unterstützung der Adalbert-Raps-Stiftung umgesetzte Projekt „CLASSIX!“, welches die klassische Musik des Pianisten in Seniorenheime brachte. Zum anderen das Projekt „5 Minuten Kultur zum Zuhören“ des Landratsamts Kulmbach, im Rahmen dessen Kulturschaffende der Region unterschiedlichste kulturelle Angebote am Telefon vermitteln. Aufgrund der positiven Resonanz zu beiden Projekten machte es sich die Adalbert-Raps-Stiftung in Unterstützung mit Pianist Ingo Dannhorn, dem Künstlerduo Wolfgang Krebs und Lorenz Trottmann des Schlosstheaters Thurnau sowie dem Bildergeschichtenerzähler Rüdiger Baumann zur Aufgabe, die beiden Konzepte dahingehend weiterzuentwickeln, kulturelle Teilhabe in Zeiten des Lockdowns in stationären Einrichtungen noch umfassender zu ermöglichen. Mit der Idee zu #sozialdigital konnte die Stiftung den Landkreis Kulmbach als Kooperationspartner gewinnen, welcher das Projekt nicht nur inhaltlich und organisatorisch, sondern auch finanziell, mit fünf der insgesamt elf geförderten Tablets, unterstützt. Als Leiterin des Koordinierungszentrums Bürgerschaftliches Engagement liegt Heike Söllner der Erfolg der Initiative auch in Hinblick auf das Ehrenamt am Herzen: „Es wäre eine wirkliche Bereicherung, wenn aus #sozialdigital noch mehr ehrenamtliches Engagement in Senioreneinrichtungen hervorgeht – sich vielleicht sogar verstärkt junge Leute angesprochen fühlen, mit einer Affinität für digitale Medien. Denn die Stärkung des Generationenzusammenhalts, Möglichkeiten der Begegnung und die Botschaft, dass wir unsere Älteren nicht vergessen und sie einen Platz in der Gesellschaft haben, ist aktueller denn je.“
Abwechslungsreiches Programm: Engagierte Künstler sorgen für Unterhaltung
Aktuell stehen bereits drei ca. 25-minütige kulturvermittelnde Videos der am Projekt beteiligten Künstler zur Verfügung. So wird sich Ingo Dannhorn mit zwei Videos seiner Klavierkonzerte beteiligen, während der Bildergeschichtenerzähler Rüdiger Baumann in seinem Video „Kleinlosnitz“ mit einem Spaziergang durch das dortige oberfränkische Bauernhofmuseum unterhält und im Rahmen seiner Erzählungen an Traditionen und Erlebtes aus alten Tagen anknüpft. Die ausgewählten Melodien, Bilder und Videos haben einen nicht allzu komplexen Inhalt und schaffen ein großes Angebot an Assoziationspunkten mit dem Ziel, die Präsenzveranstaltungen mit Gesprächen über persönliche Erinnerungen der Zuschauer zu beleben. Mit Gedichten, Versen und Liedern der großen deutschen Lyriker und Humoristen des letzten Jahrhunderts begeistert das zweiteilige Programm „Humor liegt in der Luft“ des Schauspielers Wolfgang Krebs und des Musikers Lorenz Trottmann. Das Künstlerduo vom Schlosstheater Thurnau bietet damit ein heiteres und besinnliches Programm zum Lachen, Schmunzeln und Innehalten, voller Fantasie, Witz und Weisheiten.