"MENTOR - Die Leselernhelfer" soll weiter ausgebaut werden

Adalbert-Raps-Stiftung unterstützt Leseförderungs-Projekt des Landkreises Kulmbach/KoBE mit prall gefüllten "MENTOREN-Koffern".

28.7.2021

Mit dem kommenden Schuljahr soll das Ehrenamtsprojekt “MENTOR – Die Leselernhelfer” weiter ausgebaut werden, um noch mehr Kindern eine individuelle Leseförderung zu ermöglichen. Eine großzügige Förderung erhält die Initiative aktuell von der Adalbert-Raps-Stiftung, die es ermöglicht, alle beteiligten Schulen mit feuerroten “MENTOREN-Koffern” auszustatten. Sie sind prall gefüllt mit pädagogisch wertvollen Spielen und Büchern und bereichern die Lesestunden vor Ort.

Neue Lesementor*innen zur individuellen Leseförderung von Kindern gesucht

Landrat Klaus Peter Söllner betonte anlässlich eines Pressgesprächs an der Friedrich Baur Grund- und Mittelschule Stadtsteinach, dass das Ehrenamtsprojekt, dessen Zustandekommen auf den Bildungsregion-Prozess zurückzuführen ist, ein sehr wertvoller Baustein mit großem Entwicklungspotential ist. Er dankte den 24 Lesementorinnen und Lesementoren, die sich im zurückliegenden Schuljahr an bereits neun Schulen im Landkreis engagiert und viel bewirkt haben. Sowohl die Leselernhelfer als auch die Schulen haben durchwegs ein sehr positives Feedback gegeben.

Die Corona-Krise hat den Bedarf an Unterstützung für leseschwächere Kinder noch weiter ansteigen lassen, darüber sind sich die Projektorganisatorinnen, Schulrätin Kerstin Zapf, Bildungskoordinatorin Nicole Neuber und Heike Söllner vom Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement am Landratsamt mit dem Landrat einig. Deshalb läuft auch aktuell wieder der gemeinsame Aufruf an alle lesebegeisterte Bürgerinnen und Bürger, sich bei Interesse am Projekt zu melden. Es sind alle herzlich willkommen, die einmal in der Woche etwas Zeit erübrigen können, um sich als Lesementorin oder Lesementor in einer wohnortnahen Schule ehrenamtlich zu engagieren und damit Kinder zu unterstützen. 

Spielend fördern nach dem Motto "Gemeinsames Lesen öffnet Türen"

Lesementoren müssen keine besonderen pädagogischen Kenntnisse mitbringen. Voraussetzung ist lediglich, dass man Spaß am Lesen, Erzählen und Spielen sowie Freude am Umgang mit jungen Menschen hat. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass die ehrenamtlichen Mentoren keinesfalls „Ersatzlehrer“ sind und die Mentoring-Stunde auch nichts mit Nachhilfe oder Hausaufgabenbetreuung zu tun hat. Es geht um gezielte Leseförderung mit Humor und Geduld – nicht um Leistungsdruck. In erster Linie soll Spaß am Lesen vermittelt werden, dann stellen sich Erfolge meist wie von selbst ein – ganz nach dem Motto: „Gemeinsames Lesen öffnet Türen“. 

Gearbeitet wird im 1:1-Prinzip, d.h. ein Lesementor arbeitet mit einem Lesekind. Das Qualitätsmerkmal ist Bildung durch Bindung. So wird mit überschaubarem Aufwand viel bewirkt. Einmal wöchentlich treffen sich Mentor und Lesekind eine Stunde lang in der Schule zum gemeinsamen Lesen und Erzählen, meistens im Anschluss an die Unterrichtszeit, um die Mittagszeit oder am frühen Nachmittag. 

Einführungsseminare für zukünftige Lesementor*innen

Um die künftigen ehrenamtlichen Lesementoren auf ihre Aufgabe vorzubereiten, bietet das Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement am Samstag, 18. September 2021 von 9.30 – 15.30 Uhr ein 1-tägiges Einführungsseminar an, in dem viel Wissenswertes rund um das Engagement als Lesementor vermittelt wird. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 15 Personen begrenzt. Eine zweite Qualifizierung ist optional für Samstag, 25. September 2021 geplant. Die Seminare werden in der Friedrich Baur Grund- und Mittelschule Stadtsteinach stattfinden und von Simone Zimmerer, der Lesebeauftragten für die Grund- und Mittelschulen im Landkreis sowie Birgit Glaß, ehrenamtlicher MENTOR-Koordinatorin, geleitet. Beide haben sich im zurückliegenden Jahr über den MENTOR-Bundesverband als Referentinnen ausbilden lassen und können viele praxisnahe Tipps und Strategien weitergeben. Beginnen wird die Lesebegleitung an den Schulen dann im Laufe des Oktobers; vorher werden in einem ersten Kennenlernen an der Schule die zeitlichen Möglichkeiten der Mentoren mit denen der Lesekinder abgestimmt. Die Lesebegleitung sollte sich mindestens über ein Schuljahr erstrecken, wobei die Ferien immer ausgenommen sind. 

Adalbert-Raps-Stiftung unterstützt großzügig 

Um für die wöchentlichen Lesestunden beste Rahmenbedingungen zu schaffen, wurden alle beteiligten Schulen vor kurzem mit „Mentorenkoffern“ ausgestattet. Die Adalbert-Raps-Stiftung hat dankenswerter Weise für 10 Exemplare die Finanzierung übernommen. Die Koffer sind prall gefüllt mit animierenden Spielen und Büchern, so dass Lesekinder und Lesementoren bei den Lesestunden davon profitieren können. 

Florian Schneider, Vorstand Soziales der Adalbert-Raps-Stiftung zu den Beweggründen der Stiftung bei der Unterstützung des Projekts: „Die Idee der Lesementoren ist denkbar einfach und gleichzeitig hoch wirksam. Mit der individuellen Betreuung der Lesekinder durch die Lesementoren gelingt es nicht nur, die Lesekompetenz der Teilnehmenden zu verbessern: Das Projekt trägt insgesamt zu besseren Bildungs- und Lebenschancen bei und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit. Ein Thema, das mit der Pandemie und den Folgen des Home-Schoolings noch einmal mehr an Bedeutung gewonnen hat und uns in unserer Fördertätigkeit ein besonderes Anliegen ist.“